Bounty Hunter (K.O. Poker)

Das Bounty Turnier

Bounty Hunter Knockout Turniere, auch Konockout (K.O.) Turniere genannt, haben in der Pokerszene stark an Beliebtheit gewonnen.

 

Die Grundidee ist einfach wie effektiv. Das Buy-In wird in drei Teile aufgesplittet: Preispool, Kopfgeld und natürlich Rake (Fee). Die Preispool und Rake Anteile sollten recht einfach zu begreifen sein, denn jedes Turnier hat dies.

 

Was ein Knockout Turnier anders macht, ist das Kopfgeld. Dieses Geld wird so zu sagen, "auf deinen Kopf ausgesetzt", und geht an den Spieler, der dich aus dem Turnier eliminiert.

 

Diese Turnierform ist inzwischen so beliebt, dass es sogar schon eine Ausbaustufe gibt, nämlich die Progressive Knockouts. Dabei haben die Bounties keinen festen Wert, sondern steigen im Wert an, je mehr Bounties ein Spieler gesammelt hat.

 

Strategische Überlegungen

Die Einführung des Kopfgeldes führt zu einigen notwendigen Anpassungen in der Strategie.

 

Generell gibt ich zu viele Spieler, die sich von dem Kopfgeld zu sehr in ihrem Spiel beeinflussen lassen. Anders ausgedrückt, wenn ein Spieler All-in geht, wird er sehr häufig mit marginalen Händen bezahlt, mit der Intention und der Hoffnung das Kopfgeld zu kassieren.

 

Dabei muss man bedenken, dass in fast allen Fällen das Preisgeld höher ist, als die Kopfgelder. Daraus sollte man also schlussfolgern, dass man das Turnier wie ein normales Turnier spielen sollte, mit ein paar kleinen strategischen Anpassungen in der jeweiligen Turnierphase.

 

In der frühen Phase des Turniers hat das Kopfgeld einen höheren Wert als später. Denn am Anfang des Turniers ist man nicht sehr viel wert. In jedem Turnier ändert sich der persönliche "Wert", je weiter das Turnier voran schreitet.

 

Nehmen wir an, man erreicht den Finaltisch oder ist sogar schon ITM. Jetzt ist der persönliche Wert in diesem Turnier höher, als das ursprüngliche Buy-In, je nachdem wie groß der Preispool ist.

 

Ein Guter weg festzustellen, wie viel man in einem Turnier wert ist, ist sich zu fragen: "Wie viel Geld müsste man mir geben, damit ich jetzt aufhöre?"

 

Wann Bounties das Spiel beeinflussen sollten

Nehmen wir an, man startet mit 30,000 Chips. Wenn das Kopfgeld ein 1/6 des Buy-ins ist, dann sollte das Kopfgeld etwa 5,000 Chips wert sein (30,000/6).

 

Man sollte also in jedem Turnier berechnen, wie viel das Kopfgeld in Chips wert ist. Dies erreicht man, indem man die Anzahl der Starting-Chips durch das "Kopfgeld:Gesamt Buy-In" Verhältnis teilt.

 

 Beispipel: Bei einem 100er Buy-in Turnier gehen 80 in den Preispool und 20 zum Kopfgeld. Alle Spieler erhalten zu Beginn 50,000 Starting Chips. Man muss also 50,000 durch 0.2 (2/10) teilen.


Sobald man weiß, wie viel das Kopfgeld wert ist, kannst man diese Zahlen nutzen, um die richtigen Entscheidungen in jeder Turneirphase zu treffen.

 

Nehmen wir an die Blinds sind 500/1,000. Man hat 20,000 Chips im Big Blind. Alle anderen Spieler folden, bis auf den Small Blind der mit 15,000 Chips All-in geht.

 

Callen oder folden? Man muss den Pot nicht als 16,000 Chips Pot, sondern als 21,000 Chips Pot (Potgröße + 5,000 Chips als Wert für das Kopfgeld) sehen und anhand dieser Pot Odds eine Entscheidung treffen. Es ist wirklich ganz einfach, einen profitablen Call zu machen, oder einfach zu folden.


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